12. Dezember 2003, 10.00 – 13.00 Uhr
Tagungsort: Abgeordnetenhaus von Berlin, Niederkirchnerstraße 5, 10111 Berlin
Raum 311
Immer mehr setzt sich auch in der Verwaltungspolitik und -praxis die Erkenntnis durch, dass ein effektives und modernes eGovernment eines der Herzstücke der Verwaltungsmodernisierung bildet und von großer Bedeutung für eine bürgernahe Dienstleistungsverwaltung ist. Ein solches eGovernment umfasst zwar alle Beziehungen zwischen Verwaltung, Politik und Gesellschaft sowie der internen Verwaltungsarbeit, aber nach wie vor ist dabei die Nagelprobe, wie nutzerorientiert das Internetangebot an Verwaltungsdienstleistungen ist.
Müssen Einwohnerinnen und Einwohner tatsächlich – wie leider noch so oft – zuerst die verwaltungsinterne Aufgabenaufteilung kennen, um ihr Anliegen überhaupt an die richtige Stelle bringen zu können? Müssen sie wirklich die Verwaltungssprache beherrschen, um die Internetangebote von Verwaltungen auch nutzen zu können? Ist der Zustand noch länger zu akzeptieren, dass den Einwohnerinnen und Einwohnern, der Wirtschaft und den anderen Nutzern in etwa gleichem Maße notwendige Informationen gegeben wie verweigert werden? Warum erwarten wir noch allzu oft vom "unbedarften Verwaltungskunden", dass er nur dann auf die Lösung seines Problems hoffen darf, wenn ihm bereits im Vorfeld grundlegende Elemente des problemlösenden Verwaltungshandelns bekannt sind?
Inzwischen gibt es seriöse Untersuchungen über die Erwartungshaltung der Bevölkerung an die Internetauftritte der Verwaltungen, und es gibt in Deutschland und auch in Berlin sehr gute Beispiele, wie diesen Erwartungen mehr und mehr entsprochen wird. Es gibt aber auch – leider noch viel zu oft – gegenteilige Erfahrungen. Ausgehend von den Erwartungen der Einwohnerinnen und Einwohner und unter Nutzung der guten Erfahrungen hat eine Arbeitsgruppe des kommunalpolitischen forums (berlin) e.V. unter Leitung von Dr. Peter-Rudolf Zotl (Vorsitzender des Ausschusses für Verwaltungsreform und Kommunikations- und Informationstechnik im Abgeordnetenhaus von Berlin, Fraktion der PDS) ein Modell für ein konsequent nutzerorientiertes Internetangebot an Verwaltungsdienstleistungen entwickelt.
Unter dem Titel: "Der Internetauftritt: Visitenkarte einer bürgerfreundlichen Dienstleistungsverwaltung" sollen diese Gedanken vorgestellt und mit Ihnen diskutiert werden.
Für die Debatte stehen neben Dr. Peter-Rudolf Zotl auch Udo Rienaß (Abteilungsleiter ZS in der Senatsverwaltung für Inneres) und Horst Ulrich (Leiter der Landesredaktion von "berlin.de" in der Senatskanzlei) zur Verfügung.
Diese Veranstaltung fand in der Vergangenheit statt und wird nur noch zu archivzwecken aufgeführt.