Zwangsräumungen in Berlin und die Krise des Hilfesystems

Vorgestellt werden Ergebnisse einer Fallstudie des Instituts für Sozialwissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin

Mittwoch, 17. Juni 2015, 18.00 – 20.30 Uhr

Abgeordnetenhaus von Berlin
Niederkirchnerstraße 5, 10117 Berlin, Raum 311
Lageplan

Einladung als PDF

Die vorgestellte Fallstudie gibt einen fundierten Einblick in die Berliner Wirklichkeit des Elends von Zwangsräumungen und erzwungene Umzüge.
In der Veranstaltung wollen wir den Zusammenhang von Zwangsräumungen und Wohnungsmarktveränderungen sowie die Wirksamkeit und Funktionsweisen der sozialstaatlichen Unterstützungsangebote beleuchten.

Zur Erarbeitung der Studie wurden die vorhandenen Daten zwischen 2009 und 2013 ausgewertet und zahlreiche Interviews mit den unterschiedlichsten Akteuren und Betroffenen durchgeführt. Die Fallstudie belegt beeindruckend, welchen Einfluss die „Aufwertungen von Stadtteilen“ auf Zwangsräumungen haben und an welche Grenzen die wohnungspolitischen Hilfesysteme stoßen. Wenn die Chancen für Rendite steigen, wird schneller geräumt.

Nachgewiesen wird auch: „Jobcenter und landeseigene Wohnungsbaugesellschaften sind Teil einer staatlichen Koproduktion von Zwangsräumungen und erzwungenen Umzügen. Mit ihrer konsequenten Orientierung an Kostensenkungsverfahren und der repressiven Hartz-IV-Gesetzgebung sind die Jobcenter an der Entstehung von Mietrückständen oft beteiligt.“

Wir haben ein Hilfesystem, das den Betroffenen oft nicht helfen kann. „Unter den aktuellen wohnungswirtschaftlichen Rahmenbedingungen erscheinen die Mietschuldenübernahme und die Unterbringung als klassische Instrumente der Sozialen Wohnhilfe völlig ungeeignet, um eine Vermeidung von Wohnungslosigkeit tatsächlich durchzusetzen… Durch Sparzwang und fehlende Ressourcen entwickelt sich eine Logik des Hilfesystems, die die eigentliche Logik von Auffangsystemen ins Gegenteil verkehrt.“

Es referieren und stehen für die Diskussion zur Verfügung:
Laura Berner, Andrej Holm und Inga Jensen zur Vorstellung der Fallstudie
  Institut für Sozialwissenschaft, Arbeitsbereich Stadt- und Regionalsoziologie,
Prof. Dr. Susanne Gerull zu Handlungsbedarfen bei den Hilfesystemen
  Professorin für Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit mit den Schwerpunkten
  Armut, Arbeitslosigkeit, Wohnungslosigkeit und niedrigschwellige Sozialarbeit
  an der Alice Salomon Hochschule Berlin

Moderation: Elke Breitenbach, Sprecherin für Arbeit, Soziales, Inklusion sowie Senioren der Fraktion DIE LINKE im Abgeordnetenhaus von Berlin.

Kooperationsveranstaltung mit der Fraktion DIE LINKE im Abgeordnetenhaus von Berlin.

Keine Teilnahmegebühr.

Um Anmeldung wird gebeten bis spätestens Freitag, den 12.06.2015.
Anmeldung
über unser Kontaktformular
oder per E-Mail an kommunalpolitisches.forum@berlin.de
oder per Fax an (030) 26 39 17 30 31 82.

 

Für eventuelle weitere Fragen zur Veranstaltung wenden Sie sich bitte an unsere Geschäftsstelle (Tel.: 0151-18 93 48 93 oder E-Mail: kommunalpolitisches.forum@berlin.de).


Veranstaltungsort

Veranstaltungsinfo

Diese Veranstaltung fand in der Vergangenheit statt und wird nur noch zu archivzwecken aufgeführt.